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Ein Ort zum Wohlfühlen
Das Hotel „Grandhotel Kempinski High Tatras“ liegt am Ufer des Gebirgsees Strbske Pleso, ein bekannter Luft-Kurort in der Slowakei, auf 1.350 Meter umgeben von imposanten Bergen der Hohen Tatra.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte die Aristokratie der Österreichisch-Ungarischen Monarchie diese einmalige Landschaft und so entstanden im Jahr 1883 die ersten Häuser am Ufer des Bergsees, die nach und nach bis 1923 zu einem Gebäudeensemble zusammenwuchsen. Ort und Gebäude sind als Nationalpark höchster Kategorie bzw. als nationales Kulturdenkmal eingestuft.
Die Anlage, die während der 40-jährigen Sozialismus-Zeit kaum gewartet wurde, war nach langer Vernachlässigung in einem desolaten Zustand.
Die grundlegende Konzeptidee der Rekonstruktion /Anbaus des Gebäudeensembles war die Wiederherstellung des ursprüng-lichen Erscheinungsbildes der historischen Gebäude, sowohl von außen, wie auch von innen und eine maßvolle Ergänzung der bestehenden Anlage durch den Anbau eines großzügigen Wellnessbereiches.
Um die historische Anlage zum ersten Fünfsterne-Hotel in der Slowakei mit einem Wellnessbereiches umzunutzen, war es notwendig ein Gesamtkonzept für die Logistik des Hotels zu entwickeln, sowohl architektonisch-denkmalpflegerisch als auch organisatorisch. Um die Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen, wurde der gesamte Bestand bautechnisch begutachtet, und alle historisch relevanten Elemente untersucht. Im Vordergrund stand die wertvollen Elemente möglichst in ihrer Ursprünglichkeit zu belassen, d.h. sie instandzusetzten und zu konservieren, bzw. sehr beschädigte Elemente/Gebäudeteile detailgetreu nachzubilden. Die Dachlandschaft inklusive Ihrer tragenden Konstruktion wurde komplett erneuert.
Da die bestehende Grundrissstruktur den Ansprüchen eines Fünfsterne-Hotels nicht entsprach, musste der organisatorische Ablauf im Hotel neu konzipiert werden, jedoch unter Berücksichtigung der historischen Gebäudestruktur. Die wertvollsten Räume, wie Restaurant, Konferenzsaal und Ballsaal wurden sorgfältig restauriert und durch neue Einbauten ergänzt.
Um den Ablauf im Hotel zu gewährleisten, wurde ein neuer Haupteingang und ein neuer Zugang für die Anlieferung definiert. Nahezu auf der gesamten Länge der Hotelanlage (ca.200 m) wurde ein unterirdischer Verbindungsgang geplant, um die Versorgung des Hotels sicherzustellen. Zusätzlich zu dieser wichtigen Maßnahme wurde ein Grossteil der bestehenden Gebäude in einem schwierigen Baugrund-Moräne unterfangen und unterkellert und so die notwendige Kapazität für Lager-Personal-und Technikräume geschaffen. Die Anbindung an den teilweise unterirdisch angelegten Wellnessbereich erfolgte ebenfalls über die neue Erschließung. Der Wellnessbereich entwickelt sich weitestgehend unsichtbar unterhalb des Hügelrückens und tritt lediglich nach Norden hin als schlankes Sockelgebäude in Erscheinung; durch dessen Fassade eröffnet sich ein großartiger Panoramablick.
Die architektonische Herausforderung dieser Aufgabe bestand darin die historisch wertvollen Gebäude denkmalgerecht zu renovieren und mit dem notwendigen Respekt die ursprüngliche Materialität und Farbigkeit der Gebäude wiederherzustellen und gleichzeitig durch moderne Architektur zu ergänzen.